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Wir wursteten nach alten Rezepten der
Donauregionen
im Garten von Gabi & Günther in Lautern
Zum Wursten hatten wir uns für Samstag, 28. Juli, das Schlachthäusle
in Bermaringen gemietet. Doch als wir dort ankamen, hatte der
alte Bermaringer Metzger, bei dem man sich den Schlüssel holen
soll, diesen vom Vormieter noch nicht zurückbekommen. Er konnte
nur mit den Schultern zucken und bedauerte uns sehr, denn uns
verbindet mit ihm schon eine jahrelange Freundschaft.
Also fuhren wir die "Bermaringer Steige" hinunter nach Lautern
und wursteten in der flugs eingerichteten "Außenküche" im
Garten von Gabi und Günther.
Gemeinsam produzierten wir
Gabi brachte eine alte schwäbische Wurstspritze von ihrem Dachboden,
und wir versuchten mit gemeinsamer Kraft, die Hurkafüllung mit diesem
Gerät in den Darm zu füllen. Wir scheiterten kläglich und verwendeten
fortan den elektrischen Fleischwolf mit dessen Wurst-Einsatz.
Und was lernt man daraus?
Früher muss die Füllung besser "geflutscht" sein, und der Hausmetzger
konnte die Wurstspritze vermutlich ohne große Mühe allein bedienen
(nun gut: Helfer, die den gefüllten Darm halten, braucht man auch
bei der Maschine). Man hat früher also nicht so fein gewolft und
wohl auch nicht an Fett gespart.
Und noch ein Unterschied zu früherer Metzger-Handwerkskunst
dürfte eine Rolle spielen: Heute benutzen wir einen elektrisch
angetriebenen Fleischwolf, dessen Leistung deutlich höher ist
als die hand-betriebener Geräte; deshalb wird die Masse schnell
warm und muss mit Eis gekühlt werden. Bei der Hurka hatten wir
auf Zugabe von Eis verzichtet, um näher am originalen Rezept
zu bleiben.
Am nächsten Tag, Sonntag, 29. Juli, trafen wir uns dann mittags,
um die Ergebnisse unseres Wurst-Workshop auf den Grill zu legen
und zu verkosten. Geschmacklich haben uns alle 3 Wurstsorten
voll überzeugt; sie schmeckten köstlich.
Ein detailliertes und authentisches Urteil gab Maria zur
Hurka ab:
"Geschmacklich kam sie Nagymamas Hurka sehr nahe, aber sie sollte
vielleicht noch etwas würziger sein - mehr Zwiebel, aber Knoblauch
war genug dran - und ein wenig schärfer, also noch 1 Prise Pfeffer
oder scharfer Paprika. Und Nagymamas Hurka war lockerer.
Wahrscheinlich hatte sie mehr Fett und Leber und weniger Reis dran
getan. Und sie hatte nicht so fein gewolft (konnte's auch gar nicht)."
Unseren Workshop "Donau-Wurstküche" werden wir wiederholen.
Bleibt noch nachzutragen, dass unser "Haus- und Hofmetzger"
Simon Henle aus
Gögglingen uns mit exzellenter Qualität beliefert hatte:
Kopf (schon gekocht und ausgelöst), Schulter, Bauch und Leber
vom artgerecht aufgezogenen Bio-Schwein.
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